Liebe ist
- Beitrag veröffentlicht:April 25, 2023
- Beitrags-Kategorie:Freiheit in zwischenmenschlichen Beziehungen/Gesellschaftskritik/Klare Gedanken/Liebe
Liebe ist
Es gibt nichts zu tun für die Liebe. Wenn es Liebe ist, dann ist sie einfach da und dann ist sie bedingungslos. Ob es Liebe ist, findest du am leichtesten heraus, wenn du dich auf sie einlässt, verlässt und einfach du selbst bist.
Wir sind es so gewohnt, uns anzustrengen für die Liebe: Hier noch etwas tun, da noch ein bisschen entgegen kommen, hier uns noch ein bisschen verbiegen, um dem anderen zu gefallen und einem möglichen Konflikt oder Streit aus dem Weg zu gehen.
Aber was ist das? Ist das Liebe? Was bringt und das wirklich?
Was wir damit auf jeden Fall NICHT herausfinden werden, ist, ob uns der andere wirklich liebt. Denn Liebe ist. Liebe ist einfach da. Es gibt nichts für sie zu tun. Es gilt nicht, dich für sie zu verbiegen. – Eher im Gegenteil: Ich würde behaupten, wenn es wirklich Liebe ist, dann wird der andere versuchen, dich in dein höchstes Licht und Strahlen zu bringen – und wann könntest du das mehr, als wenn du wirklich du selbst sein darfst?
Der Liebe zu vertrauen erfordert Mut. Verdammt viel Mut. Und ich würde sagen, es ist in unserer momentanen Gesellschaft eine Seltenheit, wirklicher Liebe zu begegnen. Vielleicht ist die wahre Liebe trotzdem da – das möchte ich überhaupt nicht behaupten – aber oft liegt so viel Schladderadotz darüber, dass das wahre Gefühl und die ehrliche echte Form der Liebe darunter gar nicht so richtig spürbar, sichtbar und fühlbar werden. Wir haben uns so verrannt in unserem noch besser sein und uns darstellen statt uns nackig auf den Boden der Tatsachen trauen. Doch nur wenn wir das tun und so mutig sind, können wir auch eine Form von Liebe erfahren, die nicht an Bedingungen geknüpft ist. Solange wir uns verstellen, werden wir nie erfahren, ob wir so, wie wir wirklich und wahrhaftig sind, nicht ganz genauso oder noch viel mehr angenommen und geliebt und geehrt worden wären. Wahre Liebe gibt Sicherheit. Die Sicherheit kommt zum einen daher, dass wir voll und ganz wir selbst sind. Wenn wir das sind, können wir uns selbst vertrauen und richtig und sicher fühlen, denn es gibt nichts zu verändern. Wenn wir damit dann auch noch von einem oder mehreren Menschen wirklich angenommen und geliebt werden, dann bestärkt das unser richtig sein in unserem tatsächlichen wir selbst sein und wir können der Liebe vertrauen, denn wir wissen, sie ist echt – weil wir uns nicht verstellen.
Unechte Liebe hingegen lässt uns unsicher fühlen, weil wir uns um sie zu erhalten, selbst verlassen müssen. Wie sollen wir uns sicher fühlen können, wenn wir selbst nicht mehr voll und ganz für uns da sind und für uns einstehen? Des Weiteren ist uns unsere eigene Illusion und Täuschung ja mehr oder weniger bewusst und alles, was auf ihr aufbaut, kann eigentlich kein Gefühl von Sicherheit mehr erzeugen, weil wir uns ja nicht voll zeigen, sondern eine Illusion zur Schau stellen. Das heißt, selbst wenn der oder die andere uns auch genau so nehmen und lieben würde, wie wir wirklich sind, erfahren wir dieses Gefühl gar nicht. Abgesehen davon, dass wir den anderen eigentlich verarschen und ein bisschen zum Narren halten, weil vielleicht empfindet er oder sie wahre Liebe für unsere gut ausgedachte Show.
Vielleicht – oder wahrscheinlich – spürt der oder die andere aber auch, dass nicht alle Karten ehrlich auf dem Tisch sind und das erzeugt in der Regel Rückzug und Verunsicherung. Vermutlich wird sich der oder die andere dann auch nicht mehr so ganz offen und verletzlich zeigen, um sich einfach selbst zu schützen.
Rein sachlich betrachtet macht es also keinen Sinn, so ein Spiel zu treiben.
Aber es erfordert Mut. Verdammt viel Mut, sich echt zu zeigen.
Zum Teil finde ich es wirklich erschreckend, wie wenig sich über Jahre zusammenlebende und verheiratete Paare wirklich kennen und erzählen.
Natürlich kann das jede:r so entscheiden, wie er oder sie sich wohlfühlt und das haben möchte.
Aber ich für mich mich frage mich schon: Worin steckt der Sinn? Wozu Beziehung und Ehe führen, wenn ich alleine viel freier und ungezwungener ich selbst sein und mich selbst ausleben kann? Wozu?
Klar, es hat Annehmlichkeiten, sich zusammen zu tun. Und gerade in letzter Zeit merke ich wirklich, wie sehr mir das in meinem Single-Leben fehlt: Einfach mal nicht ALLES selbst machen müssen und nicht JEDE Qualität und Leistung selbst erbringen zu müssen, egal, wie ungern ich sie verrichte. Zu zweit kann man sich abwechseln und ergänzt sich vielleicht ganz wundervoll.
Aber ist das die Liebe?
Ich glaube ja… Letztlich wissen wir vermutlich alle noch gar nicht sooo genau, was Liebe überhaupt ist und was mit ihr möglich ist. Ich denke, kaum eine:r von uns ist durchgängig bedingungslos geliebt worden und wir haben einen Komfortbereich aufgebaut, welche Form und Art von „Liebe“ für uns schick ist und sich wohlig und „sicher“ anfühlt. Vielleicht würde uns eine tiefere Liebe auch eher abschrecken und Angst einflößen. Das kann durchaus sein. Denn sie würde außerhalb unseres Komfortbereichs liegen.
Ich erlebe es so, dass wenn mir – in meinem Fall primär Männer – wirklich mit Liebe begegnen, dass ich richtig spüren kann, wie sich der Energiekörper um meinen Herzraum weitet und dehnt, wenn ich mich auf diese Liebe einlasse. Und dass es wirklich verbindet und ich den Mut haben muss, dem Mann und seiner Liebe zu vertrauen und mich HINZUGEBEN. Hingabe öffnet in meiner Erfahrung die Dimension zur neuen Welt. Einer Welt mit mehr Liebesannahmefähgikeit, als ich sie mir vorher erlaubt habe und sie für mich möglich war.
Ich möchte dazu ermuntern und einladen, diese Form von Hingabe zuzulassen, denn sie ist wirklich wunderschön.
Aber ich schreibe den Artikel ja nicht nur für euch, sondern auch für mich. ;P Und da möchte ich mich als doch des öfteren an mir selbst zweifelnden Dauersingle daran erinnern: „Liebe ist.“ – Das heißt: Wenn Liebe da ist, dann ist sie einfach. Dann ist sie einfach da und dann passiert alles wie von selbst und ist völlig natürlich und es gibt nichts zu tun, sondern es ist einfach klar. Weil Liebe ist. Ich brauche mich also nicht noch 3x im Kreis drehen, 5 Handstände machen und dabei die Schuhsohlen hochziehen, sondern ich kann darauf vertrauen: Wenn es Liebe ist, dann ist es einfach Liebe.
Ich weiß selbst, zu wie viel ich bereit bin, wenn ich einen Menschen liebe oder beschließe, diesen einen Menschen lieben zu wollen. Und für mich ist es wirklich sehr sehr egal, was der Bandit dann anstellt. Die Liebe bleibt, auch wenn er mich verarscht, hintergeht, nicht wertschätzend und respektvoll behandelt, sich sonst was erlaubt. – Gut, vielleicht würde ich irgendwann keinen gemeinsamen Weg mehr mit ihm oder ihr gehen wollen und auch nicht mehr in Beziehung sein wollen. Aber die Liebe…
Die Liebe ist.
In diesem Sinne für deinen .frei.geist. und mehr Liebes 😉 Lust:
Ich wünsche dir einen wundervollen Tag voller echter und authentischer LIEBE.
Hussassa Quirilididum,
Deine Franzi
„Du brauchst dich vor mir nicht rechtfertigen.“
- Beitrag veröffentlicht:Dezember 10, 2021
- Beitrags-Kategorie:Gemischtes
"Du brauchst dich vor mir nicht rechtfertigen."
Dieser Satz stammt von einem Mann, der mich in den letzten 1,5 Jahren tief berührt, wahrhaftig gesehen, hart herausgefordert, oft getragen und gehalten, immer wieder klar auf mich selbst zurückgeworfen, gereinigt und erweitert hat. So schwer mir der Weg mit ihm auch oft gefallen ist, so viel verdanke ich ihm auch und so sehr weiß ich, dass genau in den Herausforderungen auch die größten Geschenke lagen, die er mir in dieser Zeit gemacht hat.
Ich sehe einen Menschen in ihm, der bereit ist, zu verzichten; der klar bei sich bleibt, unabhängig von der Konsequenz; der das Weibliche ehrt und es zeitgleich fürchtet; der lebt und liebt auf seine Art; individuell und anders; ehrlich; unnahbar voll Angst und Kleinheit; voll Güte, mit großem Herzen und Verstand; mittendrin, präsent und klar.
Ich liebe ihn.
Ich weiß, dass ich loslassen muss. Er zeigt es mir schon so lange. Ich habe mich gewunden, habe gekämpft, bin ausgewichen und x-Mal gegen dieselbe Wand gelaufen. Jetzt bin ich bereit, den Schritt zu tun, der schon so lange auf mich wartet.
Ich lasse ihn frei. Ich lege mein Schwert nieder. Ich höre auf, mich anzupassen, zu manipulieren und zu verbiegen. Ich lasse es sein, nach einem geheimen Tunnel zu seinem Herzen zu suchen. Ich nehme Abschied von der Wand vor der ich so oft ratlos stand.
Ich lasse es zu, dass mich mein eigener Schmerz packen und durchrütteln darf. So lange, bis alles, was sich an ihn anheften will, restlos verbrannt ist. So lange, bis ich geläutert bin vom Feuer der Liebe.
Mein Ziel? Bedingungslos lieben lernen. IHN bedingungslos lieben lernen.
Wäre er ein Mann, der genau das tut, was ich will, wäre das leicht – bzw. würde ich wahrscheinlich gar nicht merken, wo ich überall Bedingungen an ihn stelle.
Bedingungslos lieben bedeutet für mich, jemanden auch dann zu lieben, wenn er überhaupt nicht das tut, was ich will. Wenn er das Gegenteil von dem tut, was ich will. – Vielleicht… weil er gerade einfach seinem eigenen Weg folgt..?
Wie ich wissen werde, wann ich in dieser Liebe angekommen bin?
Ich bin angekommen, wenn ich ihn so sehr liebe und annehme, dass es mein größter Wunsch ist, ihn WIRKLICH glücklich zu wissen. Wenn mein Wunsch, dass er glücklich ist, größer ist, als alles, was ich von und mit ihm möchte. Dann sehe ich darin sehr viel echte Liebe. Und im Grund wird es mir dann in gewisser Weise egal sein, was weiter mit UNS passiert. Denn er sorgt ja sowieso schon längst für sein eigenes Glück, das weiß ich. Die Einzige, die durch meine Liebe wirklich befreit wird, bin ich selbst. Ich werde loslassen und frei sein.
…Und mich bald in ein neues Getümmel des Lebens stürzen… 😉
Einer der wertvollsten Sätze von besagtem Mann war:

"Du brauchst dich vor mir nicht rechtfertigen."
Im ersten Moment habe ich ihn einfach so hingenommen und mit einem halbherzigen „Ja ok.“ quittiert. Umso tiefer der Satz in mich hineinsinkt, desto mehr begreife ich, welche wahre Bedeutung und wundervolle Einladung in ihm verborgen liegen…
"Du brauchst dich vor mir nicht rechtfertigen."
Ein kleiner Satz mit großer Bedeutung:
Wenn ich mich nicht rechtfertigen muss, dann höre ich auf, mich für das zu erklären, was ich wo, wie oder warum gemacht habe. Ich höre auf, mich für mein Verhalten und Handeln zu entschuldigen.
Wenn ich mich nicht rechtfertigen muss, dann versuche ich nicht länger anderen zu erklären, wer und was ich bin und warum ich so sein darf. Ich höre auf, mich damit für mich selbst und für mein eigenes Sein zu entschuldigen.
Rechtfertigen bedeutet, dass ich mich dafür entschuldige, dass ich so bin, wie ich jetzt gerade einfach bin.
Wow… Was für ein Schmerz.
"Du brauchst dich vor mir nicht rechtfertigen."
Ein kleiner Satz für Freiheit, Mut und Wahrheit:
- Die Einladung, alles loszulassen, was mich davon abhält, ich selbst zu sein.
- Die Bestärkung, auch vor anderen zu mir zu stehen und mich anzunehmen.
- Der Wunsch von ihm, mich so kennenzulernen, wie ich wirklich bin.
"Du brauchst dich vor mir nicht rechtfertigen."
Ein kleiner Satz mit so viel Liebe.
Danke für dieses Geschenk… 😊
Warum teile ich das mit dir?
Zum einen hätte ich die Bedeutung, die Kraft und das implizite Angebot meines Freundes fast nicht erkannt. Ich möchte dich daher einladen, in nächster Zeit besonders genau hinzuhören und feinfühlig für die kleinen Aufmerksamkeiten und Liebesbotschaften des Lebens und deiner Mitmenschen zu sein.
Zum anderen möchte ich dich gerne einladen, sensibel dafür zu werden, ob und in welchen Situationen du anfängst, dich für etwas zu entschuldigen, zu erklären oder zu rechtfertigen. Mache dir einfach bewusst, dass du dich in diesen Momenten letztlich für dich selbst, für dein eigenes Sein im jeweiligen Augenblick entschuldigst. Vielleicht möchtest du da in Zukunft etwas verändern?
Wie würde dein Leben aussehen, wenn du dich ab sofort vor nichts und niemandem mehr rechtfertigen würdest – nichteinmal vor dir selbst?
Zuletzt möchte ich dich fragen, ob es Beziehungen oder Momente in deinem Leben gibt, in denen du andere in einen Rechtfertigungsdruck bringst? Wodurch wird das ausgelöst? Und ist es vielleicht an der Zeit, den einen oder anderen Menschen liebevoll daraus zu entlassen und ihm/ihr neu zu begegnen?
Ich werde mich in nächster Zeit noch weiter von dem Thema berühren zu lassen und würde mich sehr freuen, wenn wir hier in einen Austausch über unsere Erfahrungen gehen würden.